13.11.2011

Namen - Alles, nur nicht Schall und Rauch

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen Menschen aus verschiedensten Gründen ihren Kindern einen Namen geben, den auch viele zur selben Zeit Neugeborene erhalten. Es gibt Listen, die dies belegen, es gibt Ratgeber, die frischen Eltern Empfehlungen aussprechen, welche Namen denn gerade in Mode sind.
Ich negiere hiermit die Redewendung "Namen sind Schall und Rauch!" und stelle folgende Thesen auf:
  • Der Name prägt den Lebensweg eines Menschen.
  • Der Name hat eine direkte Verbindung zum Gebursthoroskop.
  • Die Namensgebung ist irreversibel, ob nun mit oder ohne Sakrament vollzogen.
Ja, eines jeden Menschen Namen macht Sinn, vergleicht man seine Bedeutung mit Persönlichkeit und Lebensweg. Denn so gut wie alle Namen stammen aus archaischen Zeiten, auch wenn sie modernisiert und gebeugt und in etliche Sprachen übersetzt sind, und bergen somit Urkräfte in sich, diverse Archetypen die sich bis heute fortgesetzt haben und nur durch ihre starke Beugung in ihren Konturen verschwimmen.
Im Unterbewusstsein ist sich der Mensch immer der Bedeutung seines Namens gegenwärtig und nimmt ihn sich als Leitsatz, seinen Lebensweg zu beschreiten. Verschafft er sich Klarheit über seinen Namen, kann er Prozesse in seinem Leben nachvollziehen, deren Hintergründe ihm bisland verschleiert blieben.
Die heutige Gesellschaft besteht auch deshalb, weil viele Schichten in ihren gröbsten Denkmustern geeint sind durch einen Namen oder mehreren Namen aus einem bestimmten kulturellen Hintergrund. Man macht Witze, wie viele Eltern der Unterschicht ihre Kinder Kevin oder Jaqueline, doch es geschieht und niemand fragt: warum? - Ja, warum? Hier findet Vereinigung statt, Namen reduzieren sich auf einen, wo die Individualität langsam verblasst. Oder, drücken wir es positiv aus: wo Gemeinsamkeiten liegen. Ein radikaleres Beispiel ist, dass im 3. Reich viele kleine Adolfs auf die Welt kamen - wäre das Reich erhalten geblieben, hätten sie sich darin hervorragend zurechtgefunden, dann einigte sie aber doch ein heuchlerischer Antifaschismus in der Nachkriegszeit. Ein weiteres Beispiel ist, dass in kirchlichen Kreisen (Pastorenfamilien) biblische Name stets in Mode waren und die Kinder auch oftmals die väterliche Tätigkeit übernahmen. So sind auch Kulturkreise und Völker durch Namen geeint und in sich geschlossen. - Dem gegenüber steht selbstverständlich die Annahme, dass ein selten gewordener Name eine gewisse Absonderung vom allgemeinen Denken bedeutet. Der eigenartige Name führt zu eigenartigen ( d.h. individuellen) Denkmustern.

Wie also der Name dem Leben eine Richtung gibt, so tut es auch das Horoskop. Erstaunlich hierbei ist, dass sich diese Richtungen ähneln. Der Name passt ihn seinem Archetypus oftmals zum Charakterbild, dass sich aus dem Geburtshoroskop ergibt - ein Zusammenspiel, dessen Kenntnis uns hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, nicht vom Lebensweg abzukommen.

Eine Namensänderung ist somit ein Betrug am eigenen Leben. Wer seinen Namen hat, trage ihn mit stolz, er ist gottgegeben, so oder so, gleichwohl welches Sakrament oder ob überhaupt eines an einem vollzogen worden ist. Denn der Name hat Funktion.
Dennoch gibt es Ausnahmen: Wer ein neues Leben annimmt, meist im religiösen Kontext, dem sei gestattet einen geistlichen Namen zu tragen, so wie es auch beispielsweise der Papst tut, der so mit seinem Papstnamen auch sein Programm bestimmt. Eine weitere Ausnahme besteht bei Doppel- oder Mehrfachnamen. Hier sind zwar alle Namen relevant, doch muss nicht unbedingt der erste der Rufname sein. Mein Bruder beispielsweise fühlte sich bereits als kleines Kind nicht wohl mit seinem Erstnamen und machte seinen Zweitnamen zum Rufnamen. Eine dritte Möglichkeit ist das anfügen weitere Zunamen resultierend auf Erfahrungen, die einen einen weiteren Namen annehmen lassen oder die Bildung eines Pseudonyms um, beispielsweise als Künstler, etwas unter einem bestimmten Aspekt zu veranschaulichen.

Wären Namen also tatsächlich Schall und Rauch, nun, dann bräuchten wir sie nicht, dann gäbe es sie auch nicht mehr. Doch sie sind relevant, nicht nur um Dinge und Personen unterscheiden zu können sondern auch um anhand der Namen Hintergründe zu verstehen, Persönlichkeiten zu erfassen, Charakteristika. Dies liegt nicht nur im Namen sondern in jedem Substantiv (Nomen) überhaupt. Hier ist es interessant, phonetische Wurzeln zu vergleichen um so Gemeinsamkeiten zu erkennen. So basieren die Worte Licht und Klang beispielsweise auf der selben Wortwurzel (Namen wäre also auch Licht). Weiterführend hierzu empfehle ich jedem das Buch Nada Brahma: Die Welt ist Klang samt den zugehörigen Klangbeispielen.

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