06.12.2011

Der Wunsch der Konservativen

Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst des Konservativismus!
In allen Zeitungen des Landes wird diskutiert, gefordert, polemisiert aber nicht gehandelt. Im Internet verbreiten sich diese Diskussionen wie Lauffeuer und werden, je nachdem wo, auf höchsten oder auf niederstem Niveau fortgeführt. Und dabei kristallisiert sich heraus: die deutsche Politik deckt das Spektrum von Linksaußen bis zur Mitte, bricht dann plötzlich in einer tiefen Kluft ab, auf deren anderen Seite nur noch die Rechtsextremisten stehen. Nun, wo ist der Fehler? Genau! Die Demokratie bedarf nicht nur der Vielseitigkeit, sie bedarf der radikalen Vielseitigkeit, Alle Positionen müssen vertreten sein. Doch wie ein Kolumnist der der FAZ dies bereits kürzlich ausführte, haben es die Linken geschafft, den Begriff "rechts" zu pauschalisieren. Der gesunde Unterschied zwischen "rechts" und "rechtsextrem" oder "rechtsradikal" wird vom gemeinen Deutschen nicht mehr gesehen und sagt der überzeugte Konservative er sei rechts oder konservativ (oder rechtskonservativ) wird er sogleich gefragt, ob er ein Nazi (auch hier wird der Unterschied zum Neonazi nicht gemacht) sei.
Doch es gibt sie, die Konservativen. Sie tümmeln sich überall und doch nimmt sich keiner ihrer an, denn es gibt keine Partei für sie. Die Unionsparteien sind in die Mitte abgerückt und haben ihre Ideale verraten und ließen hinter sich die Schlucht, dahinter nur NPD/DVU und REP (die eigentlich irrelevant sind) - also die Extremen. Wo soll er hin, der rechte, der konservative Deutsche?

Konservativ sein, bedeutet im Wortsinne zu erhalten, aber der Konservative will nicht das gegenwärtige Erhalten. Er will etwas altes erneuern um es zu erhalten, oder er will, wie es die Konservative Revolution der 1920er wollte, etwas erschaffen, dass sich zu erhalten lohnt.
Wie die Welt sich verändert muss auch der Konservative seine Einstellungen anpassen. Konservativ heißt nicht, dass man Atommüll im Land lagert (auch wenn dieser dadurch konserviert werden würde), sondern das Land dahingehend zu erhalten, dass es nicht mit Atommüll verseucht wird.
Es heißt, Hellas und Golgatha seien die Säulen Europas. Dies sind Bilder. Ja, Griechenland kann wirtschaftlich untergehen, Griechenland kann gänzlich verschwinden, denn Griecheland ist irrelevant, zumindest das heutige Griechenland, sein Verlust würde höchstens die Vielseitigkeit der Völkergemeinschaft schaden. Aber Hellas, der griechische Geist also, die griechische Philosophie, die Mythologie und die Kunstästhetik, sie leben im Herzen des wahren Europäerst und dürfen nie aussterben. Noch viel größer ist aber das Mysterium von Golgatha! Der christliche Impuls, die Philosophie des Jesu Christ ist höchste Maxime im Handeln des konservativen Europäers; nicht, indem er regelmäßig in die Kirche geht, sondern indem er christlich lebt - ob er nun den Dreieinigen Gott anbetet oder auch nicht. Konservativ sein heißt also, das Gut Europa zu behüten und zu immer neuen Blüten zu bringen, durch Humanismus und Christlichkeit.
Europa - das ist die Gemeinschaft der Nationen, die sich eben diesen Traditionen verpflichtet fühlen und dadurch Brüder im Geiste sind. Dieser sollten sich einander achten und unterstützen, nicht aber einander kopieren. Sie bedürfen keiner kompletten Einheit auf juristischer und wirtschaftlicher Ebene, mehr noch, sie schadet ihnen, denn sie sind unterschiedlich und haben, tiefverwurzelt, ihre Unterschiede in ihrem Welt- und Menschenbild.

Die Jugend rebelliert an allen Ecken, viele sind nur graue Mitläufer, aber viele machen sich Gedanken und hinterfragen, kommen dabei jedoch zu unterschiedlichsten Antworten. Das Hier und Jetzt Bewusstsein führt zu dem, was gemeinhin und polemisch als Gutmensch bezeichnet wird, während das Allgegenwärtige Bewusst-Sein zu zwei extremen Punkten führt: dem Marxismus oder dem Konservativismus. Beide träumen von Utopien, der Marxist jedoch hofft auf den tumben Arbeiter und legt den Hammer an die Akropolis und die Sichel an Christus. Der Konservative aber baut ein Gerüst und restauriert den Tempel mit den Ziegeln die er aus dem Grabstein des Auferstandenen brennt.
Ein fundamentaler Unterschied liegt aber darin, dass die Marxisten zwar ebenso wie die Konservativen Intellektuelle sind, erstere bedürfen jedoch des Proletariates zur Revolution, zweitere aber des Bildungsbürgertums.
Nur haben die Konservativen auch ihre Probleme. Die entsprechenden Medien und Gemeinden bemühen sich verkrampft um Vergangenheitsbewältigung, die tiefe Wunde des III. Reichs im deutschen Fleisch zu heilen, stellen sich dabei aber mitunter sehr tollpatschig und unbeholfen an. Anstatt die Zeit zu akzeptieren, wollen sie sie gutreden. Es gilt nicht, die positiven Aspekte des NS-Regimes zu zeigen, auch nicht die Kriegsverbrechen und Ungerechtigkeiten, die an ihm geschahen, denn sie sind irreversibel, es geht darum, die positiven Aspekte des Deutschtums zu beleuchten, auf dass sie wieder ins Bewusstsein aller gelangen.
Gegenwärtige Vorgänge in Deutschland machen es aber nicht gerade einfach, die Schönheit der deutschen Identität zu preisen, denn die Aufdeckung der Verbrechen des NSU wird ausgiebigst besprochen und gerade hier entsteht wieder die diffamierung der Qualität "rechts" - beispielsweise dann, wenn ein "Bündnis gegen Rechts" eine Trauerfeier für die Opfer des NSU veranstaltet. Hier entlädt sich der undifferenzierte Hass gegen eine gigantische Gruppe von Menschen und führt zu Ablehnung von Menschen in einer solch drastischen Undifferenziertheit, dass sie dem III. Reich durchaus in Konkurrenz treten kann, aber das dem so ist, dass wissen wir seit Ignazio Silone.
Während die alten Konservativen noch der CDU/CSU nachtrauern, steht die Jugend hin und her gerissen zwischen diversen Idolen, undifferenzierten Parteien und voller Fragen, die ihr niemand beantworten kann, eben weil die Partei, die ihr entspricht, fehlt.
In der Jugend liegt die Zukunft, heißt es. Also nehmt sie in die Hand! Formt eine Partei nach den Maximen der Konservativen Revolution! Lehret den Menschen das Bewusste Sein im Hier und Jetzt und im Gestern und im Morgen! Dann steigt die Sonne wieder auf hinter den alten Tempeln, dann fügen sich die gebrochenen Säulen wieder zusammen, dann erstrahlt Deutschland, dann erstrahl Europa in neuem Glanz!

Konservative aller Bundesländer, vereinigt euch!

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