14.01.2013

Janus Mundano - Ein Dichter wie keiner

So schwer ich mich mit moderner Literatur tue, obwohl Wolf Haas und Christian Kracht in jüngster Zeit mir ein positiveres Bild selbiger erzeugen konnten, umso schwere tue ich mich mit moderner Lyrik, nicht nur in ihrer Form, ganz allgemein bringt die heutige Zeit kaum noch Dichter hervor, die einen zu ergreifen wissen. Ein Günter Grass versucht sich daran, bittere Wahrheiten in dichterischer Form zu allgemeinerer Anerkennung zu führen, versagt abseits des Inhaltes jedoch auf allen Ebenen, wählt eine Form, die das Gedicht in die absolute Lächerlichkeit zieht, nicht nur seines, sondern die moderne Lyrik an sich. Meine Erfahrungen mit jungen Nachwuchsdichtern im Rahmen von Düsseldorf ist ARTig wollten das düstere Bild auch nicht aufhellen, ebensowenig die von der passiven, unterhaltungssüchtigen Jugend so gefeierter Poetry Slam Szene. Ich selbst flüchte mich in meinem eigenen dichterischen Werk ja auch nur in die Welt Trakls, Georges und Jüngers.
Doch wer geduldig abwartet, der findet mit der Zeit etwas besonderes. Und so fand ich im Herzen Münchens einen Menschen, der mit Herzblut schreibt wie Novalis, ein Gespür für Reime hat wie Goethe und zu guter Letzt die kosmischen Zusammenhänge erkennt wie Crowley. Das ist Janus Mundano, so sein Pseudonym. Er hält sich nicht mit Metren auf sondern lebt ganz im Fluss der Laute und der Bilder, die sie erzeugen. Es ist gar erstaunlich, dass eine solche Bildgewalt möglich ist, ohne sich ganz archaischen Sprachmustern und Wendungen hinzugeben; er scheut sich nicht der Alltagssprache der Moderne, dem saloppen Ton der Jugend, ob nun in langen Elegien und Anrufungen vergessener Naturgeister oder in prägnanten Zwei- bis Vierzeilern, die Janus Mundano als begnadeten Aphoristiker auszeichnen, so beispielsweise in folgendem Verslein, dass ohne Titel auskommt:
Seht nur der Planeten Lauf,
ihr Geist geht uns durch Seele auf.
Allein diese zwei Zeilen zeichnen ihn als Eingeweihten aus, bezeugen, dass er auf der richtigen Spur ist, zu erkennen, was die Welt im Inneren zusammenhält. Janus fordert seine Leser. Sein Werk ist wohl nur begrenzt verständlich, kennt man sich nicht aus mit den Göttern und Geistern, die in unserer Welt wirkten und wirken, mit den Gesetzen der Alchimie, hat man kein ganzheitliches Bewusstsein für Raum und Zeit.
Lyrik ohnehin will ja gesprochen und gehört werden, lebt durch den Klang; gelesene Lyrik ist nicht vielmehr als ein Schatten ihrer selbst. Noch stärker gilt dies für die Lyrik Janus Mundanos, die er selbst begnadet vorträgt, mit einer Stimme so angenehm, schauderschickend und ergreifend wie ich es zuletzt erlebte wenn der junge Oskar Werner Rilke liest. Kein Wunder also, dass Janus Mundano seine Gedichte auch selbst liest, diese Lesungen auf Youtube für jeden zugänglich macht und auch auf Bühnen steht und sitzt, ein Erlebnis, dass ich nur jedem ans Herz legen kann, der die Möglichkeit dazu hat.

Nun sei aber genug der Werbung, kauft sein Buch oder Hörbuch.
Hier noch alle relevanten Links:
Janus Mundanos Homepage
Janus Mundano auf Facebook
Janus Mundano auf Youtube